Daniel taucht bei den Delfinen auf
Daniel taucht bei den Delfinen auf
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Waldsassen
Daniel taucht bei den Delfinen auf
"Die zwei Wochen haben Daniel gut getan." Alexandra und Markus Fischer sind ganz begeistert von der Delfintherapie in der Karibik. Und der Vierjährige blättert ebenso begeistert in einem Fotoalbum, wo er zusammen mit dem Delfin und seiner Therapeutin Mandy zu sehen ist.
Vor fast fünf Jahren ist Daniel als Frühchen auf die Welt gekommen - 1070 Gramm schwer und gerade 37,5 Zentimeter lang. Nach Hirnblutungen musste der Kleine schwerste Operationen über sich ergehen lassen und ist seither mehrfach behindert. Dann hörten die Eltern von der so genannten Delfintherapie auf Curacao. Dank zahlreicher Spenden konnten sie den Flug auf die Niederländischen Antillen antreten.
Die Waldsassener waren hier nicht alleine, zehn weitere deutsche und eine holländischen Familie mit insgesamt zwölf Kindern waren in der Therapiegruppe. Die Therapeuten vor Ort hatten schon im Vorfeld alle Befundbögen und Arztberichte erhalten, um sich ganz auf ihre Patienten einstellen zu können. Je nach Diagnose werden die Therapeuten und die derzeit drei ausgebildeten Delfine eingeteilt. Fast alle Therapeuten sind aus Deutschland. "Für Daniel war für diese zwei Wochen Mandy aus Thüringen so etwas wie die zweite Mama", berichtet Alexandra. An fünf Tagen in der Woche jeweils zwei Stunden arbeiteten Patient, Therapeutin und Delfin an zuvor in Familiengesprächen erarbeiteten Zielen. Langsam ohne die Eltern, die nur versteckt zuschauten, wurde Daniel auf die Therapiestunde am Dock vorbereitet. Zuvor hatte Mandy die Vorlieben und Interessen ihres kleinen Patienten erfragt. Und dieses Wissen fließt dann in die Arbeit mit ein. "Dabei soll der Patient an seine eigenen Grenzen, aber nicht darüber hinaus geführt werden."
Die eigentliche Philosophie besteht laut Markus Fischer darin, dass der Patient nach erfolgreich absolvierten therapeutischen Aufgaben mit Delfinkontakt belohnt wird. Alle während der Therapiestunde wahrgenommenen Veränderungen werden dokumentiert und fließen dann beim Tages- beziehungsweise Abschlussbericht mit ein.
Nach jeder Therapiestunde besprach Mandy gemeinsam mit Alexandra und Markus Fischer ausführlich über den Ablauf und wahrgenommene Veränderungen. "So können wir Eltern eventuelle Anregungen für die nächste Therapiestunde geben, erhalten aber auch selbst Tipps für die weitere Behandlung zu Hause."