Garteln in Benedikts Paradies
Garteln in Benedikts Paradies
Pentling
Garteln in Benedikts Paradies
Berufsschule Weiden und "Hildegard-Freunde" pflanzen im Pentlinger Papst-Anwesen
Die Spaten knirschen, die Rechen gleiten über die Krume. Wasser plätschert auf frisch gepflanzte Bäumchen, Büsche und Stauden. Einträchtig werkeln vier Schüler der Berufsschule Weiden, drei ihrer Lehrer und sogar der Direktor neben vier Frauen von den "Hildegard-Freunden". Ein Schmuckstück soll er werden, der Garten hinter dem Haus Nummer 6 in der Bergstraße zu Pentling.
"Mein kleines Paradies" hat Papst Benedikt XVI., damals noch Kardinal Joseph Ratzinger, diesen Garten gerne genannt. Wenn er am 13. September sein Wohnhaus in Pentling besucht, wird er dieses kleine Paradies noch schöner vorfinden als ehedem: einen neuen Holzzaun an der Front, einen neuen Maschendrahtzaun entlang dem Garten und in diesem selbst 50 neue Pflanzen: Eiben, Pfaffenhütchen, Kornellkirschen, Hollunder, Schneebeeren, Spiereen, Waldgeisblatt, Herbstanemonen, Funkien und Buxkugeln.
Geboren wurde das Projekt in den Osterferien, als Pfarrer Peter Zillich, Religionslehrer an der Europa-Berufsschule Weiden, mit Studiendirektor Martin Krauß, Fachbetreuer Religion, in Pentling die Ausstellung "Einer von uns ist Papst" besuchte. Im Gespräch mit Rupert Hofbauer, der zusammen mit seiner Frau Therese das Papsthaus betreut, stellten die Weidener fest: Das Gebäude selbst ist ja schön heruntergeweißelt, aber Gartenzaun und Garten selbst könnten frischer sein. Den Zaun, so die Idee, könne ja die Schule als Geschenk an den Heiligen Vater anfertigen und ihm so eine Freude bereiten. Hofbauer stimmte zu, das Kollegium der Berufsschule Weiden desgleichen. Sponsoren unterstützten mit Geld und Materialien das "Projekt Papstgarten". Die Holzabteilung der Berufsschule Amberg beteiligte sich mit sieben Schülern und einer Lehrkraft und baute den Zaun. Eine Firma stiftete den Maschendrahtzaun, zwei weitere die Platten, die Stadtgärtnerei Weiden Blumen, Stauden, Bäume und Dünger.
Diese Woche nun folgte der letzte Akt - das Pflanzen. Gestalterische Unterstützung erhielten Lehrer und Schüler dabei von Yvette E. Salomon und weiteren Mitgliedern von den "Hildegard-Freunden" (nach Hildegard von Bingen). Insgesamt waren rund 40 Schülerinnen und Schüler der beiden Berufsschulen beteiligt. Über 20 Lehrerinnen und Lehrer machten mit, unter ihnen auch Oberstudiendirektor Heribert Mohr, der Leiter der Weidener Berufsschule. Zur Pflanzaktion kam er per Motorrad angebraust.
Neben der Restaurierung von Zaun und Garten entstand bei der Bankklasse 11 b die Idee, den alten Zaun für einen sozialen Zweck zu versteigern. Die Geldinstitute, in denen diese Auszubildenden lernen, sponserten eine Delfin-Therapie für den vier Jahre alten, mehrfach behinderten Daniel Fischer aus Waldsassen. Auch der Erlös der Zaunversteigerung fließt in diese Therapie.