Reisebericht Curaçao 2006
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Wir flogen am 04.03.2006 von Nürnberg nach Amsterdam. Von Amsterdam ging es dann mit einer Zwischenladung auf St. Maarten weiter nach Curaçao. Der Flug von Amsterdam nach Curaçao dauerte 13 Stunden.
Am Flughafen Hato in Curaçao angekommen, wurden wir schon vom Team des Curacao Dolphin Therapie Centers erwartet und in unsere Unterkunft im Lions Dive & Beach Resort gebracht.
Den Tag darauf hatten wir bis 18.00 Uhr zur freien Verfügung und konnten uns bis dahin ein Bild vom Sea Aquarium und unserer Hotelanlage machen. Um 18.00 Uhr stand ein Begrüßungsabend des Dolphin Therapie Teams auf dem Programm. Wir konnten nun einige Therapeuten, neun weitere Familien aus Deutschland und eine Familie aus Holland kennen lernen, die ebenfalls zur Therapie angereist waren. Der Cheftherapeut Marco Kürschner gab uns dann die Einteilung der Therapiezeiten und der Delphine bekannt, anschliessend besichtigten wir noch das Therapiebecken mit den Therapiedelphinen.
Momentan wird mit vier Delphinen gearbeitet. Die vier Delphine (einer davon ist noch in der Ausbildung), die zum CDTC gehören, unterstützen die Therapeuten so, dass die Kinder mehr Motivation zeigen als auf eine normale Therapie in einer nicht normalen Umgebung.
Die Interaktion mit diesen anmutigen Tieren dient als Belohnung für die Anstrengungen des Kindes, seine Leistungen zu verbessern. Mateo, Nemo, Gee Gee und Papito sind besonders geeignet durch ihre Geduld, Sanftheit und Bereitschaft zu kooperieren und spielen eine wichtige Rolle Kindern mit Behinderungen zu stimulieren.
Hier Daniels „menschlichen“ Therapeuten: |
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Daniels Therapiedelphin Gee Gee Gee Gee ist 23 Jahre und Mutter von vier Kindern. Sie ist dafür bekannt, dass sie freundlich und sehr geduldig ist und dies auf die "menschlichen" Kindern überträgt. |
Das Team erhält im Vorfeld der Therapie alle Befundbögen und Arztberichte, um sich auf den Patienten einzustellen. Je nach Diagnose werden die Therapeuten und Delphine eingeteilt.
Vor Therapiebeginn findet mit den Eltern ein ausführliches Anamnesegespräch statt.
Die Therapie findet einmal täglich von Montag bis Freitag über einen Zeitraum von zwei Wochen statt. In dieser Zeit arbeitet der Patient mit demselben Therapeuten an den Zielen, die gemeinsam während des zu Beginn geführten Familiengesprächs erarbeitet wurden. Der Therapeut wird ggf. andere Mitarbeiter des Teams hinzuziehen, um das bestmögliche Therapieprogramm mit dem Patienten zu erstellen. Die gesamte Therapie umfasst täglich einen Zeitraum von zwei Stunden.
Als erstes beschäftigt sich der jeweilige Therapeut sehr intensiv mit seinem Patienten, in dem er ihn langsam auf die bevorstehende Therapiestunde am Dock vorbereitet. Die Übungen gehören bereits schon mit zur eigentlichen Therapie, da auch hier schon motivativ an der Verbesserung eventueller Defizite gearbeitet wird. Der Therapeut lässt hierbei mögliche Interessen des Patienten einfliessen, die er vorher im Gespräch mit der Familie erfragt hat. Im Anschluss daran wird der Patient für die eigentliche Therapie umgezogen.
Nun folgt die eigentliche Delphintherapie, die normalerweise 60 Minuten dauert. Der Patient soll an seine Grenzen geführt werden, aber nicht darüber hinaus.
Bei der Therapie am Dock wechseln sich Arbeit auf der Plattform und Interaktion mit dem Delphin ab. Die Philosophie ist ja, den Patienten nach erfolgreich absolvierter Aufgabe mit dem Delphinkontakt zu belohnen. Der Therapeut ist immer mit im Wasser. Auch da versucht er Einfluss auf den Patienten zu nehmen und je nach Behinderung spezielle Übungen durchzuführen. Der Delphin spielt dabei eine grosse Rolle. Während der gesamten Therapie werden auch die kleinsten Veränderungen von einem Volontär dokumentiert um diese später in den Tages- bzw. Abschlussbericht einfliessen zu lassen.
Der erste Therapietag war für Daniel und das Team sehr stressig. Daniel musste sich erst mal an die neue Umgebung, an das Therapeutenteam und an den Delphin gewöhnen. Die Vorbereitungen zur Therapiestunde machte Daniel noch prima mit, was aber auf dem Dock dann schnell vorbei war. Für den Delphin interessierte sich Daniel am ersten Tag noch wenig. Die Therapeutin meinte aber, dass sich das in den nächsten Tagen noch legen wird. | |
Nach der Therapie bespricht der Therapeut gemeinsam mit der Familie ausführlich die Veränderungen und den Ablauf der Stunde. Eventuelle Anregungen seitens der Familie für die nächsten Therapiestunden werden besprochen. Die Familie erhält auch vom Therapeuten Anregungen zur weiteren Behandlung/Therapie für zu Hause. Die Eltern können aus naher Entfernung mitverfolgen, was das Kind während der Therapie macht und neues dazu lernt. | |
Nach Beendung des ersten Therapietages konnte Daniel schon wieder lachen, und wir hofften dass es am nächsten Tag besser wird. |
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Der zweite Therapietag fing so an wie der erste zu Ende ging. Daniel hatte anfangs viel geweint, bis er nach einer halben Stunde feststellte, wie viel Spass man eigentlich mit dem Delphin im Wasser haben kann. Von da an war das Eis gebrochen. | |
Bei den weiteren Therapietagen arbeitete Daniel mit voller Konzentration und Begeisterung bei der Vorbereitung (Physiotherapie), am Dock und mit dem Delphin mit. | |
Nach fünf ersten harten Therapiertagen hatten alle Familien die Möglichkeit das Wochenende selbst zu gestalten. Mit einem Shuttlebus fuhren wir mit weiteren Familien nach Willemstadt zum Bummeln. | |
Am Sonntag stand das Familienschwimmen auf dem Programm. Alle Familienmitglieder durften mit dem jeweiligen Therapiedelphin ins Wasser. Wir hatten das grosse Glück mit zwei Delphinen zu schwimmen, nachdem Daniels Delphin Gee Gee noch ein Junges mit dem Namen Papito hatte. | |
Die zweite Therapiewoche verlief völlig reibungslos. Das Arbeiten mit dem Delphin machte Daniel sehr viel Spass. Er wäre am liebsten den ganzen Tag im Wasser geblieben. | |
Wir möchten uns nochmals recht herzlich bei allen Spendern und allen Familienmitgliedern bedanken. Wir haben 14 wunderschöne Tage auf der Insel Curaçao verbringen dürfen. Wir konnten uns mit anderen Familien austauschen und so neue Erfahrungen sammeln. Bei Daniel konnten wir schon einige Fortschritte bemerken und hoffen, dass er sich weiterhin so gut wie bisher entwickelt. |